Aziz Nesin

eigtl. Mehmet Nusret; mehr als 200 Pseudonyme; türkischer Schriftsteller; sozialkrit. Satiriker; mehrfach angeklagt und inhaftiert; Gründer einer Stiftung für Waisenkinder; Werke: Fabeln, Romane, Feuilletons, Essays, Kritiken, Theaterstücke, Kurzgeschichten; u. a. "Der unheilige Hodscha", "Zwischen Bosporus und Anatolien", "Ein Schiff namens Demokratie", "Surname - man bittet zum Galgen"

* 20. Dezember 1915 Istanbul

† 6. Juli 1995 Çesme

Herkunft

Aziz Nesin (eigtl. Mehmet Nusret) war der Sohn eines Beamten. Die Eltern waren aus Anatolien nach Istanbul übergesiedelt.

Ausbildung

N. absolvierte 1935 die Militärschule Kuleli Askeri Lisesi und 1939 deren Naturwissenschaftliche Abteilung. Ein Kunststudium blieb unvollendet.

Wirken

Bis 1944 diente N. als Offizier. In der Folge arbeitete er als Journalist und Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und war zeitweilig auch in anderen Berufen tätig. Als Schriftsteller wurde N. 1945 produktiv. Mit seinen über 110 publizierten Büchern (Fabeln und Romane, Feuilletons, Essays und Kritiken, Theaterstücken, Gedichten und Kurzgeschichten) und zahlreichen noch unveröffentlichten Arbeiten zählte N. zu den meistgelesenen Autoren der Türkei. Außerordentliche Popularität gewann er vor allem als Satiriker. Er verstand es, mit seinen satirischen Texten seine Leser zu einer direkten Stellungnahme zum Zeitgeschehen zu ermuntern und avancierte zu einer Art Vaterfigur der türkischen Intellektuellen. Schwierigkeiten mit ...